Donnerstag, 24. Juli 2014

Gefiederter Besuch

Hallo ihr Lieben!

Auch dieses Jahr hatten wir wieder Besuch von Rotschwanzerln . Sie kommen seit Jahrzehnten jeden Sommer bei uns vorbei um zu nisten. Bei uns gefällt es ihnen anscheinend besonders gut. Der Nistplatz ist schön geschützt vor Wind, Wetter und ungebetenen Besuchern. Und auch die lieben Kleinen, die noch nicht wirklich flügge sind, können bei uns im geschützten Hof ihre ersten Flugversuche machen.

Wir freuen uns immer, wenn wieder ein Pärchen bei uns beginnt, das Nest vorzubereiten. Das Schreien des Nachwuchses nach Futter nach dem Schlüpfen ist jedes Mal ohrenbetäubend. Immer wieder ist Alarmstimmung, auch am frühen Sonntag Morgen, was uns zur einen oder anderen Schimpforgie verleitet. Aber sobald die Kleinen ausgeflogen sind und die gewohnte Stille einkehrt, da fehlt dann doch wieder was... zumindest die ersten paar Tage.

Dieses Jahr haben wir dieses kleine Federkügelchen beim ersten Ausflug begleitet:


Laut schimpfend ist es durch den Hof gehüpft in aller Früh. Das Fliegen wollte aber nicht und nicht klappen. Sein Lieblingsplatz war die Fußmatte vor Nachbars Eingangstüre, wo auch das Foto entstanden ist. Auch abends, nachdem wir von der Arbeit zurückgekehrt sind, ist der kleine Vogel noch immer herumgehüpft, hat kurze Strecken in Bodennähe zwar geschafft im Hüpfflug, aber so richtig aufs Dach hinauf oder wenigstens mal aufs Fensterbrett, dazu war er wohl noch nicht bereit. Auch die Animation vom Mama-Vogel (mit einem Futter im Schnabel hinfliegen - ohrenbetäubendes Hunger-Quietschen vom Kleinen - aber knapp vor dem Hinschnappen aufs Futter hat sich Mama wieder zurückgezogen und ist aufs Dach geflogen - harte Schule! ) hat vorerst nichts gebracht. Natürlich sind wir zeitweise wie gebannt vorm Fenster gesessen, haben ihn angefeuert, haben ihm Mut zugesprochen. Es wollte aber einfach nicht funktionieren mit dem ersten wirklichen Abheben und dem Flug aufs Dach. Mama- und Papa-Vogel haben ihn dann doch brav versorgt mit Futter, wir haben Wasser bereit gestellt. Als es dämmerte, hat er wohl einen Unterschlupf für die Nacht gesucht. Wir haben im Hof ein Abflussgitter. Auf das hat er sich in die Mitte auf die Sprießeln gesetzt und hat hinein geschaut... und ist dann HINEIN gesprungen. SCHOCK! Wir sind natürlich gleich nachschaun gegangen, ob er sich etwas getan hat. Aber nein, er ist zuerst unten im Kübel gesessen und dann am Rand in einem Vorsprung, gut getarnt und wohlauf. *puhhh* Wir sind ja wahrlich keine Vogelexperten, daher waren wir froh, dass wir keine Rettungsmaßnahmen einleiten mussten. Der Kleine wusste wohl, was er tat, auch wenn er noch überall den Flaum hängen hatte. Am nächsten Morgen haben wir natürlich sofort nachgesehen, ob er noch dort unten sitzt bzw. liegt, weil er es nicht geschafft hat oder irgendwo Federn einen Kampf verraten würden, weil ihn eine Katze oder ein Marder geholt hätte. Aber es war keine Spur von dem Kleinen weit und breit... und auch sonst keine Auffälligkeiten... wir waren verunsichert...wieder abends nach der Arbeit ist ein kleines, dickes Federkügelchen auf der Antenne am Dach gesessen und hat uns angesungen. Natürlich wissen wir es nicht bestimmt, aber wir waren uns gleich einig, dass es unser Sorgenkind war, das es doch noch geschafft hat. Er ist uns noch ein paar Mal an diesem Tag besuchen gewesen. Und wir haben uns sehr darüber gefreut.

Ganz liebe Grüße,
Tina

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